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21.06.2022

Der BJØRNSUND-Segelplan

Bis 2002 fuhr BJØRNSUND mit einem einfachen Arbeitsrigg. Die ersten Überlegungen zu einem neuen Rigg wurden durch die damaligen Eigner Björn Wetterlund und Per Ekstrand allerdings schon um 1995 eingeleitet. BJØRNSUND sollte ein Ketsch-Rigg bekommen, dass optisch schöner mit der Rumpfform harmoniert und bessere Segeleigenschaften aufweist. 

Das englisch inspirierte Ketsch-Rigg zeichnet sich durch eine relatief lange Stenge im Vergleich zum Großmast aus. Der hintere Besanmast ist bedeutend kleiner. Weil dies optisch wirkt, als hätte das Schiff anderthalb Masten, spricht man manchmal auch von einem Anderthalbmaster. Der relatief lange Klüverbaum ist einhohlbar, was in schmalem Fahrwasser, in Häfen oder auf der Werft praktisch ist.

Dank der Erfahrung der Voreigner wissen wir, dass BJØRNSUND mit dem Ketsch-Rigg gut Höhe läuft. Darum haben wir uns dazu entschieden, dieses Rigg zu behalten. Wir werden Großsegel, Besan, Fock, Klüver, Flieger und Topsegel fahren.

Das Ketsch-Rigg ist gut geeignet für das Segeln auf langen Strecken, da sich das Großsegel nah an der Gierachse befindet und so fast keinen Einfluss auf das Giermoment des Schiffes hat. Der Besan dagegen hat einen relatief großen Abstand zu dieser Achse und gleicht durch die deutliche Unterteilung des Segelplans den Druck in den Vorsegeln effektiv aus. Dadurch lässt sich BJØRNSUND ohne große Kraftanstrengung steuern.

Die vergleichsweise kleinen Segel lassen sich mit wenig Mannkraft setzen und bergen. Außerdem kann man die Segelfläche bei zunehmendem Wind ganz passend verkleinern, indem man ein ganzes Segel birgt, anstatt durchs Reffen Segelfläche zu vermindern. Es ist dann möglich, nur mit dem Besan und einem oder zwei Vorsegeln weiter zu fahren.

Die alten Segel halten zwar für Reisetaschen und Apple Watch Armbänder her. Das Material für die neuen Segel ist allerdings schon bestellt. Beim neuen Segeltuch fiel unsere Wahl auf Contender Fibercon AP Dacron in der bei Traditionsseglern beliebten rotbraunen Farbe Tanbark. Das form- und profilstabile Dacron wird in zwei verschiedenen Stärken insgesamt 220 m2 Segelfläche ausmachen. Flieger und Topsegel werden mit leichterem Tuch verarbeitet. Die anderen Segel werden in schwererer Qualität genäht.